FT: EU könnte als Reaktion auf Trumps Zölle US-Technologieunternehmen treffen
Die Europäische Union erwägt, Beschränkungen für große Technologieunternehmen aus dem Silicon Valley zu verhängen, falls US-Präsident Donald Trump beschließt, Zölle auf europäische Waren zu erheben.
Dies könnte den Handelskonflikt zwischen den USA und der EU verschärfen und den Dienstleistungssektor beeinträchtigen, schreibt die Financial Times.
Europa bereitet eine Antwort auf mögliche US-Sanktionen vor
Brüssel erwägt die Möglichkeit, einen Mechanismus zu nutzen, der während Trumps erster Amtszeit entwickelt wurde.
Wird derzeit beobachtet
Er ermöglicht Beschränkungen des Dienstleistungshandels als Reaktion auf Zölle, die als politischer Druck eingesetzt werden.
Eine wichtige Rolle könnte dabei das Gesetz zur gegenseitigen Anerkennung (Mutual Recognition Act, ACI) spielen, das 2023 in Kraft tritt. Es sieht eine breite Palette von Maßnahmen vor, darunter die Möglichkeit, amerikanischen Unternehmen den Schutz ihrer geistigen Eigentumsrechte zu entziehen.
So kann die EU Software-Downloads verbieten, den Zugang zu Streaming-Diensten sperren und die Nutzung von Produkten amerikanischer IT-Konzerne einschränken.
Darüber hinaus wird die Option erwogen, Investitionen zu blockieren und den Zugang zum europäischen Markt für amerikanische Banken, Versicherungen und Finanzunternehmen zu beschränken.
EU-Debatte über harte Reaktion
Innerhalb der EU besteht kein Konsens darüber, ob der Handelskonflikt ausgeweitet werden soll.
Einige Länder sind besorgt über mögliche wirtschaftliche Risiken, insbesondere angesichts des schwachen Wirtschaftswachstums der Region.
Am 4. Februar fand in Warschau ein Treffen der EU-Handelsminister statt, um über die Gefahr neuer US-Zölle zu diskutieren. Die meisten Politiker sprachen sich für harte Vergeltungsmaßnahmen aus.
Der EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič sagte, die EU suche keinen Konflikt, sei aber zu einer entschiedenen Antwort bereit. Er betonte auch, dass die Europäische Union ein erhebliches Defizit im Dienstleistungshandel mit den Vereinigten Staaten habe, obwohl es im Warenhandel einen Überschuss gebe.
Zur Erinnerung: Am 2. Februar erklärte die EU, sie sei bereit, hart zu reagieren, sollte Donald Trump Zölle einführen.
Brüssel verurteilte seine wirtschaftlichen Schritte gegen Kanada, Mexiko und China aufs Schärfste und versprach Vergeltungsmaßnahmen im Falle einer neuen Runde des Protektionismus seitens der Vereinigten Staaten.