Hingerichtete Soldaten und ausgeschnittene Symbole: Einzelheiten zum Fall Petrovsky in Finnland aufgedeckt
Hingerichtete Soldaten und ausgeschnittene Symbole: Finnland gibt Details zum Fall Petrovsky bekannt Angelika Baibak
In Finnland läuft der Fall gegen die russische Neonazi-Militärgruppe DShRG “Rusich” von Jan Petrovski , auch bekannt als Vojislav Torden, fährt fort. Nun hat die Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, was dem russischen Söldner vorgeworfen wird.
Die finnische Staatsanwältin gab in ihrem Schlussplädoyer vor Gericht Einzelheiten des Falles bekannt. Das berichtet 24 Kanal unter Berufung auf Yle.
Für einen Kriegsverbrecher droht nur lebenslange Haft
Die finnische Staatsanwältin Lilia Limingoja sagte vor Gericht, Petrowski sei verdächtigt, insgesamt fünf Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft stellte fest, dass die Beweise die Schuld des Anführers der Rusich-Gruppe in allen Anklagepunkten bestätigten. Deshalb fordert die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für den Kriegsverbrecher.
Die Staatsanwaltschaft gab zudem einige Details des Falles bekannt. So berichtete Limingoya, dass Petrowski im September 2014 stellvertretender Kommandeur der Rusich-Gruppe war. Anschließend überfielen seine Kämpfer eine Kolonne der ukrainischen Streitkräfte im Osten der Ukraine.
Nach Angaben der finnischen Staatsanwaltschaft hissten russische Militante die ukrainische Flagge und brachten die Kolonne so dazu, am Kontrollpunkt anzuhalten. Danach eröffneten die Söldner das Feuer auf die ukrainischen Verteidiger und feuerten darüber hinaus eine thermobarische Rakete ab.
Es ist bekannt, dass sich zu diesem Zeitpunkt 26 ukrainische Soldaten in der Kolonne befanden. Bei der Schießerei starben 22 Verteidiger, einige wurden von russischen Söldnern hingerichtet. Petrowski erlaubte den Kämpfern der Rusich-Milizen auch, das Militär zu verspotten und ihm das Symbol ihrer Gruppe in die Wange zu ritzen. Darüber hinaus machte der russische Kriminelle ein Foto mit der Leiche des ermordeten ukrainischen Soldaten und veröffentlichte es anschließend im Internet.
An der Gerichtsverhandlung nahmen vier ukrainische Verteidiger teil, die die Schießerei wie durch ein Wunder überlebt hatten. Auch ein Zeuge dieses Kriegsverbrechens sprach sich gegen Petrowski aus. Sie nannten Einzelheiten über die Ermordung ukrainischer Soldaten und bestätigten, dass Petrowski an diesem Kriegsverbrechen beteiligt war.
Petrowski selbst bestreitet, stellvertretender Kommandeur der Rusich-Gruppe gewesen zu sein und weist alle Vorwürfe zurück. Er behauptet, er sei angeblich in die Ostukraine gekommen, weil er „von der Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung gehört“ habe. Darüber hinaus behauptet der Kriegsverbrecher, er hätte angeblich „humanitäre Hilfe“ geleistet und Propaganda- und Rekrutierungsvideos gedreht.
Petrovsky behauptet auch, der Hinterhalt auf ukrainische Soldaten im Jahr 2014 sei von der „ Zarya”-Bataillon. Der russische Söldner fügte außerdem hinzu, dass er während der Schießerei angeblich mit anderen Militanten gesprochen habe und erst nach der Explosion am Kontrollpunkt eingetroffen sei.
Zur Erinnerung: Nach Petrowskis Festnahme in Finnland bestand die Ukraine auf der Auslieferung des Kriegsverbrechers. Das finnische Gericht lehnte dies jedoch mit der Begründung „der Haftbedingungen in ukrainischen Gefängnissen“ ab.