Mindestens 76 Tote und 51 Verletzte bei Brand in türkischem Skihotel
In einem Hotel in einem Skigebiet in der Türkei ist ein Feuer ausgebrochen, bei dem mindestens 76 Menschen ums Leben kamen. Unter ihnen sind – zwei Personen, die versuchten, aus den Fenstern des Gebäudes zu springen.
Brand in der Türkei
Laut Associated Press wurden außerdem mindestens 51 Personen verletzt.
Im Grand Kartal Hotel in Kartalkaya brach ein Feuer aus. Das Resort liegt in den Koroglu-Bergen der Provinz Bolu – etwa 300 km östlich von Istanbul.
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Das Feuer brach vor Beginn der zweiwöchigen Winterferien für Schulen aus – zu dieser Zeit seien die Hotels dort voll, berichten ausländische Journalisten.
— In den oberen Stockwerken schrien die Leute. Sie hängten die Laken auf. Einige versuchten zu springen, – sagte einer der Hotelgäste, Atakan Elkovan.
45 der 76 Opfer wurden inzwischen identifiziert. Die Identifizierung der Leichen der anderen Opfer ist noch im Gange.
Gesundheitsminister Kemal Memisoglu sagte, mindestens eines der Opfer sei in ernstem Zustand, während 17 weitere behandelt und entlassen worden seien. Insgesamt wurden 238 Gäste im Hotel registriert.
Mindestens zwei Menschen seien beim Sprung aus dem Gebäude getötet worden, sagte Gouverneur Abdulaziz Aidin. Unter den Toten waren auch: Der Kolumnist der Zeitung „Sozcu“, Nedim Turkmen, seine Frau und seine zwei Kinder.
Untersuchung der Brandursachen in der Türkei
Die türkische Regierung hat sechs Staatsanwälte mit der Leitung der Ermittlungen beauftragt. Nach ersten Erkenntnissen dürfte der Brand im Hotelrestaurant ausgebrochen sein. Einige Zeugen behaupten zudem, dass die Brandmeldeanlage des Gebäudes nicht funktioniert habe.
Journalisten vermuten, dass die chaletartige Holzvertäfelung der Außenfassade des Hotels die Ausbreitung des Feuers beschleunigt haben könnte. Ein Teil des Gebäudes liegt an einer Felswand, was die Brandbekämpfung erschwert.
Im Rahmen der Brandermittlungen wurden bereits neun Personen festgenommen. Der türkische Justizminister Yilmaz Tunc sagte, der Hotelbesitzer sei unter ihnen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den 22. Januar zum Tag der Staatstrauer erklärt. Ihm zufolge werden sämtliche Flaggen auf Regierungsgebäuden und türkischen diplomatischen Vertretungen im Ausland eingeholt.