Die Spionageabwehreinheit SMERSH wurde in Russland wieder aufgenommen: Der britische Geheimdienst hat das Ziel benannt
Ende 2023 beschloss Russland, die während des Zweiten Weltkriegs bestehenden Anti-Spionage-Spezialeinheiten wiederherzustellen. Dies könnte durch Panik in der russischen Führung aufgrund einer Zunahme der Sabotage in vom Kreml kontrollierten Gebieten verursacht worden sein.
Der britische Militärgeheimdienst widmete diesem Ereignis seinen analytischen Kommentar. Sie räumte ein, dass eine solche Initiative eine informative und symbolische Grundlage haben könnte.
Was über russische Maßnahmen zur Spionageabwehr bekannt ist
Der britische Geheimdienst stellte fest, dass kürzlich im Internet die ersten Fotos von russischen Agenten aufgetaucht sind, die Chevrons mit der Aufschrift „SMERSH“ tragen. Dieser Name ist eine Abkürzung für „Tod den Spionen“. Im Zweiten Weltkrieg bestand ihre Aufgabe darin, deutschen Geheimdienstoffizieren entgegenzuwirken, die versuchten, Informationen zu sammeln.
Der britische Geheimdienst weist darauf hin, dass Informationen darüber vorliegen, ob diese Einheit von Grund auf neu geschaffen wurde oder ob es sich um eine der Abteilungen der Russischen Föderation handelte Sonderdienste wurden auf diese Weise umbenannt, noch nicht verfügbar. Auf diese Weise versucht Russland jedoch wahrscheinlich, die Bedeutung des russisch-ukrainischen Krieges weiter hervorzuheben, indem es ihn mit dem Zweiten Weltkrieg vergleicht und auf das Eindringen „externer Bedrohungen“ nach Russland hinweist.
Was zuvor über die Wiederherstellung von SMERSH berichtet wurde
Laut Newsweek war eine der ersten Erwähnungen der Möglichkeit der Wiederherstellung der stalinistischen Anti-Spionage-Einheit die Rede des Ex-Generals und Stellvertreters Andrei Gurulew in der Sendung „Russland 24“.
In seiner Rede schlug der Politiker vor, dass die wiederhergestellte SMERSH sowohl in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine als auch in Russland operieren sollte. Letzteres begründete er damit, dass die ukrainischen Spezialeinheiten im Fernen Osten aktiver geworden seien und Russland daher seinen Ansatz zum Schutz von Objekten in diesem Gebiet ändern müsse.
Was ist über die Aktivitäten von SMERSH in den 1940er Jahren bekannt?
- Die sowjetische Spionageabwehreinheit SMERSH existierte von 1941 bis 1946 und wurde danach an den künftigen KGB/FSB zurückgegeben. Neben der Bekämpfung deutscher Spione wurde es auch zur Bekämpfung der ukrainischen Aufständischen Armee eingesetzt.
- Neben der Bekämpfung von Spionen ist SMERSH jedoch auch für zahlreiche repressive Aktionen gegen die Zivilbevölkerung bekannt, die die Einheit vermutete Zusammenarbeit mit den Deutschen. Tatsächlich war SMERSH auch die Verkörperung von Stalins Unterdrückungspolitik gegen die hypothetischen „Feinde“ der Sowjetmacht.
- Neben anderen Spezialoperationen war SMERSH an der Entführung von Wassili Wyschiwanny aus Österreich wegen angeblicher Verbindungen zu Russland beteiligt OUN. Nach dieser Entführung starb der ehemalige Erbe der Habsburger-Dynastie im Lukyanovskaya-Gefängnis.