Über 46°C: Temperaturrekord in Griechenland. Das Land wurde von Dutzenden Bränden heimgesucht
Am Sonntag, den 23. Juli, wurde in Griechenland eine neue Temperatur gemessen. Neuer Rekord: Thermometer überstiegen 46 °C.
Dies berichtet die lokale Veröffentlichung Kathimerini unter Berufung auf Daten der automatischen Wetterstationen des Athener Nationalobservatoriums.
Der Temperaturrekord wurde in der Stadt Gytheio aufgezeichnet, die auf der Halbinsel Peloponnes liegt. Die Hitze erreichte dort 46,4°C.
Dies ist ein neuer Rekord für die höchste Temperatur in Griechenland seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006.
Experten zufolge wird die Hitzewelle in Griechenland die längste sein, die jemals im Land aufgezeichnet wurde.
„Wir werden wahrscheinlich 16 bis 17 Tage lang extreme Hitze erleben, was es in unserem Land noch nie gegeben hat“, sagte Kostas Lagouvardos, Forschungsdirektor am Nationalen Observatorium Griechenlands, gegenüber lokalen Medien.
Dies liegt daran, dass die Temperaturen in den nächsten Tagen voraussichtlich über 40 Grad Celsius steigen werden, was die heißesten seit einem halben Jahrhundert sein könnte. Meteorologen sagen voraus, dass die Temperatur in Athen sechs bis sieben Tage lang bis Ende Juli die 40-Grad-Marke überschreiten wird.
Wissenschaftler sagen, dass der Klimawandel Hitzewellen länger, intensiver und häufiger macht.
Massive Brände und Evakuierungen
Am Sonntag, dem 23. Juli, brachen in Griechenland bei ungewöhnlich heißem Wetter weitere 64 Brände aus. Insgesamt versuchten Feuerwehrleute, landesweit 82 Waldbrände zu löschen.
Ein verheerendes Feuer verwüstete die Insel Rhodos und zwang 19.000 Menschen zur Flucht. Darüber hinaus brachen auf den Inseln Euböa und Korfu heftige Brände aus, berichtet The Guardian.
Auf der Insel Euböa forderten die örtlichen Behörden die Bewohner von vier südlichen Dörfern auf, in die Stadt Karist zu evakuieren. Beamte stellen fest, dass die Situation schwierig ist: Das Feuer mag 2 km von Siedlungen entfernt sein, aber starke Winde und dichter Rauch erschweren das Atmen.
Weitere Brände, die eine Evakuierung erforderten, brachen auf der Nordostseite der Insel Korfu und im Norden des Peloponnes aus.
Die Nationalstraße Athen-Patras, die entlang der Küste verläuft, wurde für den Verkehr gesperrt.
Das griechische Ministerium für Klimawandel und Katastrophenschutz sagte, der Notfall auf Rhodos habe „die größte Evakuierung aufgrund des Waldbrands im Land“ verursacht. Nach Angaben der örtlichen Polizei wurden 16.000 Menschen auf dem Landweg und weitere 3.000 auf dem Seeweg aus 12 Dörfern und mehreren Hotels evakuiert.
Sechs Personen wurden wegen Atemproblemen ins Krankenhaus gebracht. Bei der Evakuierung aus dem Hotel stürzte eine Person und brach sich das Bein. Eine schwangere Frau wurde ebenfalls verletzt, aber ihr Leben ist nicht in Gefahr.
Touristen versammelten sich am Flughafen Rhodos und warteten auf ihre Rückkehr nach Hause.
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Die Europäische Union hat bereits erhebliche Verstärkungen entsandt, um den griechischen Behörden bei der Bekämpfung der Brände zu helfen. Mehr als 450 Feuerwehrleute und sieben Flugzeuge aus der EU sind beteiligt.
Am Montag, 24. Juli, wird in fünf Regionen Griechenlands extreme Brandgefahr (Risikokategorie 5) vorhergesagt: Attika; Zentralgriechenland (Böotien, Euböa); Peloponnes; Westgriechenland (Elia); Region Südliche Ägäis (Rhodos).
Acht weitere Regionen weisen voraussichtlich ein sehr hohes Brandrisiko auf (vierte Risikokategorie): insbesondere auf Kreta, in Thessalien, in der Ägäisregion und auf den Ionischen Inseln.